Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Heppendorf e.V. gegründet 1414

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Historisches

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Die geschichtliche Entwicklung Heppendorfs

Das in der ackersicheren Lößzone zwischen Erftaue und dem Bürgewald, der derzeit wegen des fortschreitenden Braunkohletagebau Hambach verloren geht) gelegene Heppendorf ist bereits im Jahre 976 als „Heppenthorp“ in einer Memorienstiftung des Kölner Erzbischofs Gero erstmalig urkundlich genannt. Es ist schon auf Grund dieser sicheren Datierung den Altdörfern des früheren Bergheimer Kreisgebietes zuzurechnen. Aus der Steinzeit und der Römerzeit konnten in Heppendorf Überreste entdeckt werden. Wie überall im ehemaligen Bergheimer Kreisgebiet finden sich in engeren Flurbezirk um Heppendorf einzelne Trümmerstätten römischer Gutshöfe. In der fränkischen Zeit erschienen Fronhof mit Hofkapelle. Die heutige Kirche ist Nachfolgerin der frühromanischen Hofkapelle. 1223 ist sie erstmalig urkundlich erwähnt (Hof- und Kirche werden als Stiftbesitz bestätigt). Zum Fronhof als Siedlungskern, zu dem ein Hofesgericht und eigenem Vogt gehörte, war im Besitz von St. Geron in Köln.

Herren, die sich nach ihrer Herkunft „derer von Heppendorf“ nennen, amten von 1119 - 1330 als Vögte und Erb- oder Edelvögte des Erzstiftes Köln. Sie ließen Münzen mit ihrem Heppendorfer Schild (zwölffach quergestreift gold und rot) prägen. In dem Buch „Heimatkunde des Kreises Bergheim“ des Elsdorfer Heimatforschers Friedrich-Wilhelm Noll aus dem Jahre 1912 heißt es: „Der Name Heppendorf, 1314 Eppingdorpe, scheint desselben Stammes zu sein wie Epprath. Von Heppendorf nennt sich ein Rittergeschlecht von welchem Gerhard 1169 vom Erzbischof Philipp von Heinsberg mit der Vogtei der Stadt Köln belehnt wird – seiner großen Verdienste wegen. Auch seine Nachkommen besaßen dieses Erblehen mehr als 100 Jahre. Von hier stammen auch die Ritter, welche zu derselben Zeit auf Schloß Rheidt saßen. Sie waren arge Räuber. Gerhard II von Heppendorf setzte um 1440 mit seinem berüchtigten Genossen, Hund von dem Busch von Wevelinghoven, Aachen und die ganze Umgebung durch seine Räubereien in Schrecken. Als er bei Herzogenrath einen Zug Kölner Kaufleute überfallen und sie all ihrer Habe beraubt hatte, lud ihn die Stadt Köln vor das Reichshofsgericht. Und da er nicht erschien, sprach Kaiser Friedrich die Reichsacht über ihn aus und befahl den Urteilsspruch sofort auszuführen.“ (Daher wurde beim historischen Festzug 1914 anläßlich des 500-jährigen Bestehen der Heppedorfer Schützenbruderschaft auch der Raubritter Gerhard II mit seinen Genossen dargestellt. Sehen Sie dazu die Festschrift auf den Seiten xx – yy).

Seit 1246 erscheint die Kirche in Heppendorf als selbständige Pfarrkirche und kann demnach kirchlich als Alt-Pfarre bezeichnet werden. Als solche ist die St. Dionysius-Kirche auch um 1300 im „liber valoris“ bezeichnet. Die Kirche wird nun nicht mehr durch Vikare, sondern durch Pfarrer verwaltet. Heppendorf war also schon seit dem 13. Jahrhundert ein Pfarrdorf. Aber zwei Jahrhunderte früher bestand hier schon eine romanische Kirche, deren Turmrest noch heute im unteren Teil als ein romanisches Portal erhalten ist. Die alte Kirche wurde im Jahre 1505 abgebrochen und die neue in spätgotischem Stile erbaut.

Das Kirchspiel umfaßte Ahe, Eschermühle, Haus Laach, die Mönchskaul, Stammeln, Widdendorf, Wiedenau und bis um 1600 den südlichen Teil von Thorr. Die Klöster und andere geistliche Institutionen im Kölner Raum wurden im Mittelalter um die Jahrtausendwende von den Erzbischöfen von Köln mit Grundbesitz ausgestattet, der den Lebensunterhalt der Mönche sichern sollte. Das Zentrum einer solchen Grundherrschaft war meinst der Fronhof oder Zehnthof, dem eine größere Zahl abhängiger Bauern angegliedert war. Das freiadelige Stift St. Gereon in Köln war über 700 Jahre hinweg der wichtigste geistliche Grundherr in Heppendorf. Der Grundbesitz, der im Jahre 976 als Schenkung des Erzbischofs Gero an das Stift gekommen war, wurde im Laufe der Jahrhunderte beständig erweitert. Die abhängigen Bauern hatten ihre Abgaben (Zehnt) auf dem Heppendorfer Fronhof abzuliefern. Der Heppendorfer Zehnthof ist heute noch ein dominierendes Gebäude im Zentrum Heppendorfs, unweit der St. Dionysius-Kirche.

Im Jahre 1314, also genau 100 Jahre bevor die Schützenbruderschaft entstand, wird Heppendorf, neben vielen anderen Orten unseres Gebietes unter dem Namen „Eppindorpe“ an das Herzogtum Jülich verpfändet, wo es bis zu Beginn der „französischen Zeit“ im Amt Bergheim (Gerichtsbezirk „In der Lohe“) verblieb. Nach dem Zusammenbruch der alten Feudalordnung (1794 wurde das Rheinland von französische Revolutionstruppen besetzt) wurden die linksrheinischen Gebiete Frankreich zugeschlagen. Und zwar zum Département „de la Roer“ (Rur) mit der Hauptstadt Aixla-Chapelle (Aachen) im Arrondissement Cologne (Köln) im Kanton Kerpen. Heppendorf wurde Namensgeber einer Mairie (kleinster Verwaltungsbezirk) im Kanton Kerpen.

Diese Struktur wurde auch beibehalten, als nach 1814 (Die Heppendorfer Schützenbruderschaft war zu diesem Zeitpunkt bereits 400 Jahre alt) das Rheinland an Preußen fiel. Nur wurden die Mairien nun in Bürgermeistereien umbenannt. Der Kantone Kerpen (mit 7 Mairien mit ihren jeweiligen Ortschaften) und der Kanton Bergheim (mit ebenfalls 7 Mairien mit ihren jeweiligen Ortschaften) wurden in preußischer Zeit zum Landkreis Bergheim zusammengefaßt. Die Bürgermeisterei Heppendorf war seinerzeit räumlich die größte des Altkreises Bergheim. Zu ihr gehörten schon seit französischer Zeit noch die Orte Stammeln, Widdendorf, Berrendorf/Wüllenrath, Etzweiler, Giesendorf, Grouven, Ahe und Thorr angehörten. Die Bewohner betrieben Landwirtschaft, da es keine Industrie gab. Die Bürgermeisterei Heppendorf, später in Gemeinde Heppendorf umbenannt, wurde 1937 mit der Bürgermeisterei Esch zum Amt Elsdorf vereinigt. Sie bestand unverändert bis zum 31. Dezember 1974 fort. Ab 1975 wurde sie, außer den beiden Orten Ahe und Thorr, die zur Stadt Bergheim gelangten, in die Gemeinde Elsdorf (seit 2011 Stadt Elsdorf) übergeführt.

Heppendorf ist der Geburtsort zweier einst berühmter Rechtsgelehrten, der Brüder Franz und Johann Josef Alef. Sie hatten sich im 18. Jahrhundert als Professoren an der Universität Heidelberg einen Namen gemacht.


Burg Stammeln und Widdendorf

Neben Haus Laach ist mit der Burg in Stammeln ein weiterer Herrensitz bei Heppendorf von Bedeutung. Diese beiden Rittersitze sollen in früheren Jahrhunderten durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden gewesen sein.

1460 wird ein Wilhelm Schilling von Gustorf, Herr zu Stammeln genannt. Ein Jahrhundert später kam der Rittersitz durch Heirat der Katharina Schilling an Andreas von Randerath, der sie um 1583 ausbaute. Die Familie von Schiderich von Stammeln, die später Mitbesitzer wurde, starb 1681 aus; seitdem findet ein häufiger Besitzerwechsel statt.

Eine Ansicht von 1723 gibt eine ansehnliche Burganlage wieder. Das alte Burghaus ist eine Rechteckanlage aus Backstein mit kleinem Innenhof. Von den einst umschließenden Wassergräben zeugte noch lange ein Weiher vor der Westecke. Der älteste Teil aus dem späteren 16. Jahrhundert umfaßt die beiden Flügel des westlichen Winkels mit zwei starken Ecktürmen, einem runden im Westen und einem quadratischen im Süden. Die Außenmauern trugen über dem Obergeschoß leicht vorgekragt einen Wehrgang mit Schießscharten, dessen Fachwerkkonstruktion auf innen vorgeblendeten Spitzbögen im Nordwestflügel noch sichtbar ist. Über einem vermauerten Portal dieses Traktes befindet ein Allianzwappen von Randerath Schilling mit der Jahreszahl 1583. Der Südwestflügel befand sich im Obergeschoß der Rittersaal, dessen Fenster teilweise die hohe geteilte Rechteckform noch erkennen lassen.

An der Straße nach dem früheren Alt-Etzweiler befindet sich eine kleine siebenseitige Wegekapelle aus dem 17 . Jahrhundert mit einem in dieser Zeit entstandenen stark nachgedunkelten Altarbild, auf welchem die Anbetung der drei Könige dargestellt wird.

Im benachbarten Widdendorf, welches ebenfalls zur Heppendorfer Pfarre gehört, sind auf dem dortigen Rittersitz die Herren von Wedendorp von 1355 bis um 1680 nachweisbar. Widdendorf weist heute noch mehrere alte Hofanlagen in Vierkantform auf; die ältesten Gebäudeteile stammen aus dem 18. Jahrhundert.


Die Geschichte des Rittersitzes „Haus Laach“'

Im Zusammenhang mit der Heppendorfer St. Sebastianus-Schützenbruderschaft trifft man immer wieder auf die Herren von Haus Laach.

„Anno 1697 hatt der Frey Herr von der Horst zu HeimertzHeim Herr zu Laach den vogell Ihm Höbbendorffer Kirschpel Redelich abgeschossen“,
heißt es auf einer Plakette des Heppendorfer Schützensilbers, dessen andere Seite das Laacher Wappen ziert. Ein anderes trägt die Kursivinschrift:
„Anno 1724 hat der Freyherr von Schwerin zu Wopersmo den vogell ihm höbbendorffer Kirchpell Redelich abgeschossen. Junger herr von haus laach.“

Bereits ein Schild aus dem Jahre 1669 weist auf einer Seite das Wappen der Herren von Laach auf. Grund genug, sich mit der Geschichte dieser alten Wasserburg zu befassen.

„Das alte Haus Laach in Heppendorf, ein Kleinod des Erftlandes, diese letzte gotische Fachwerkburg des Niederrheins ist leider untergegangen, sehr zum Kummer der Denkmalpfleger und Kulturfreunde“, schrieb in den 50er Jahren bedauernd die Neue Rheinzeitung. Der Name "Laach" deutet schon auf die Umgebung dieses Rittersitzes mit wasserreichem Gelände hin. Das Wort „Laach“ entstammt nämlich dem altdeutschen Wort „lache“, das ein wasserreiches, sumpfiges Gebiet bezeichnet. Das am Wiebach zwischen Heppendorf und Thorr gelegene Haus Laach erscheint bereits im Jahr 1246 als Stammsitz der Herren von Laach. In diesem Jahre begegnet uns ein Wilhelm von Laach als Bergheimer Vasall der Grafen von Jülich. Der Stammsitz der Herren von Laach wurde im 13. Jahrhundert von Jülich mit dem Aachener Tor zu. Bergheim sowie mit der Fischerei in der Erft von der Eschermühle an bis Bergheim belehnt. Aus dem Jülicher Ritterzettel von 1440 steht als zum Amte Bergheim gehörig ein Ritter Rost von Laach. Der ihm verwandte Konrad von Laach ist 1459 Amtmann zu Caster. Wohl ein anderer Konrad ist Jülicher Landrentmeister und 1475 Besitzer des Hauses Laach. Nach seinem Tod um 1510 zog zunächst ein Johann von und zu Laach in den Rittersitz ein, dem dieser Besitz aber streitig gemacht wurde. Das Gut gelangte anscheinend zum Verkaufe. In der Folgezeit wechselten sich viele Geschlechter im Besitz ab. Ein Degenhardt von der Horst zu Heimertzheim wird auf dem Jülicher Landtag 1708 als Herr von Laach angesprochen. Es handelt sich hierbei um den Herrn von Laach, der einige Jahre zuvor, 1697, „den vogell Ihm Höbbendorffer Kirschpel Redelich abgeschossen hatte.“ Er war es auch, der die Wasserburg erneuerte und vervollständigte. Eine noch erhaltene Zeichnung des Rittersitzes Haus Laach aus dem Jahre 1723 zeigt uns ein stattliches, von einem Weiher rings umgebene Burg mit einem Torbogen und drei mehrstöckigen Türmen.

Einem Schwiegersohn des Degenhardt von der Horst zu Heimertzheim, dem preußischen Freyherrn von Schwerin, war es 1724 vergönnt, sich in die Reihe der Heppendorfer Schützenkönige einreihen, wie es das zuvor erwähnte Schützensilber des besagten Jahres beweist. Doch sehr lange währte sein Aufenthalt im Erftland nicht, denn die eheliche Verbindung zur Erbin von Haus Laach, entbehrte von Anfang an des Glücks und des Friedens.

In der Heppendorfer Pfarrkirche kündet heute noch ein mit 16 Wappen versehenes mächtiges Epitaph (rechts vor dem Predigtstuhl) an Degenhardt von der Horst zu Heimertzheim, der sich und seiner Ehefrau damit ein sichtbares Denkmal setzte. Doch ist bei seiner Gemahlin noch das Datum ihres Ablebens deutlich zu erkennen (18. Januar 1689), so hat man nach seinem Tod im Jahre 1731 vergessen, die entscheidenden Zahlen einzugravieren. Das ist aber auch ein Hinweis darauf, daß nicht zuletzt durch die andauernden das Rittergut Haus Laach Schaden nahm. Diese Streitigkeiten wurden in den nachfolgenden Generationen weitergeführt. Die unklaren Besitzverhältnisse wirkten sich letztlich auch auf den Gebäudebestand aus, er verfiel immer mehr. Zudem kam, daß im Jahre 1989 ein Brand den Rittersitz teilweise zerstörte. Weitere Besitzer wechselten sich ab. Es blieb eine romantische Ruine, mit einem kleinen verwilderten Baumbestand umgeben. Der heutige Zustand dieser in ihren ältesten Teilen über 700 Fahren alten Fachwerkburg läßt die ursprünglichen Anlage und Ausgestaltung kaum noch erkennen. Fachwerkburgen waren am Niederrhein selten und schon allein daher eine Kostbarkeit.

Noch in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts stand noch ein imposanter Teil des Gutes. Doch in den Wirren nach 1945 fehlte es an finanziellen Mitteln, diesen erhaltenswerten Restbestand zu retten. Das Gemäuer wurde geplündert, da es überall an Baumaterial mangelte. So verbleibt uns heute als Kleinod nur noch ein kleines Reststück des alten Torbogens. Aber falls weiter von denkmalpolitischer Seite nichts unternommen wird, und er weiter ungesichert Regen, Schnee und Frösten ausgesetzt ist, ist es nur eine Frage der Zeit, wenn auch dieser kleine Überbleibsel eines ganzen Dreivierteljahrhunderts praktisch vor unsere Tür in sich zusammenstürzt.

An die alte Ritterherrlichkeit, aber auch an das Raubrittertum, und an den in der Nähe von Haus Laach gelegenen Gerichtsort „In der Lohe“ mit einem Galgen direkt am Wiebach, mahnt noch ein alter Spruch, den unsere Urgroß- und Großeltern vom Hörensagen noch in gruseliger Erinnerung war: „Wä en Laach jeeht üvve de Bröck, dä kütt net mieh zoröck!“



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Toni Hamacher

Datum:
28.03.2024
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